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Kinder leiden unter erhöhten BlutfettwerteZu viel Cholesterin ist nicht nur für Erwachsene eine Gefahr

Cholesterin ist eine Substanz, die in praktisch allen tierischen Lebensmitteln in mehr oder weniger großer Menge vorkommt. In Deutschland leiden immer mehr Kinder und Jugendliche unter erhöhten Blutfettwerten. Und dabei sind nicht nur Kinder und Jugendliche betroffen, die unter einer erblich bedingten Fettstoffwechselstörung leiden. Vielmehr führt Übergewicht und Bewegungsmangel bei immer mehr Kindern zu Stoffwechselkrankheiten, betont Ernährungsexperte und Buchautor Sven-David Müller.

Einerseits ist Cholesterin lebensnotwendig und andererseits ein Killer. In den USA herrscht schon seit Jahren eine Cholesterin-Hysterie und sogar auf Ananas sind „Cholesterol-free“ Logos. Aber auch in Deutschland haben viele Menschen Angst vor dem Cholesterin und der dadurch hervorgerufenen Arteriosklerose, denn diese führt oft zum Herzinfarkt oder Schlaganfall. Im Jahr 2006 verstarben nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden mehr als 60.000 Menschen am Herzinfarkt. Herzinfarkt und Schlaganfall führen die Todesstatistik in Deutschland weit vor den Krebserkrankungen an. Es ist wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel die Wahrscheinlichkeit des Herzinfarktes und auch des Schlaganfalls erhöht. Ist also der Respekt vor dem Cholesterin gerechtfertigt?

In jedem Falle sollten Eltern nicht nur bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen mindestens einmal jährlich die Blutfette bestimmen lassen. Das ist besonders bei Kindern und Jugendlichen, die übergewichtig sind, notwendig. Und auch, wenn die Eltern unter genetisch bedingten Fettstoffwechselstörungen leiden. Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die der menschliche Organismus selbst erzeugen kann und die in vielen tierischen, aber niemals in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Der Cholesterinpool im menschlichen Körper stammt also aus der körpereigenen Synthese und der Nahrungsaufnahme.

Bei Menschen, die sich vegan ernähren, also nichts Tierisches essen, produziert der Körper den gesamten Bedarf selbst. Cholesterin ist lebenswichtig. Es ist Bestandteil der Zellwände, der Gallenflüssigkeit (genauer der Gallensäuren) und von Steroidhormonen. Grundsätzlich ist ohne Cholesterin für den Menschen kein Leben möglich. Aber zu viel Cholesterin ist für den Menschen nicht gesundheitsförderlich.

Aber im Blut ist Cholesterin nicht gleich Cholesterin. Cholesterin ist genau wie Fett nicht wasserlöslich. Daher kann es im Blut nur „verpackt“ transportiert werden. Fette und Cholesterin werden im Körper in Form von Lipoproteinen transportiert. Das Wort Lipo steht für Fett und das Wort Protein steht für Eiweiß. Im Gegensatz zum Cholesterin und zum Fett sind Eiweiße wasserlöslich. Der Organismus packt Fette und Cholesterin in Eiweiß ein, um sie im Blut transportieren zu können. Eine dieser
Transportformen heißt HDL und eine andere LDL.

HDL steht für „high density lipoproteine“ und das heißt „Lipoproteine hoher Dichte“. Diese Lipoproteine befördern Cholesterin aus dem gesamten Körper zur Leber. Hier wird es weiterverarbeitet und in großen Mengen über die Gallensäuren ausgeschieden. HDL befreit den Körper sozusagen von Chholesterin. Es kann sich damit nicht in den arteriellen Blutgefäßen zur „Verkalkung“ und Verengung führen und wird daher als „Gutes Cholesterin“ bezeichnet. Das HDL-Cholesterin sollte möglichst hoch sein, da es dem Menschen vor Arteriosklerose und auch dem Herzinfarkt sowie Schlaganfall schützen kann.

Demgegenüber ist das LDL im Übermaß schädlich. LDL steht für „low density lipoproteine“ und das heißt „Lipoproteine niedriger Dichte“. Diese Lipoproteine befördert Cholesterin von der Leber in den ganzen Körper. Im Übermaß führt es dann zur Einlagerung in die Gefäßwände, die „verkalken“ und sich verengen können. Ein hoher LDL-Spiegel führt zur Arteriosklerose und die stellt einen bedeutsamen Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall dar. Mit dem Satz „HDL rauf und LDL runter, denn das hält Herz und Gefäße munter“, lässt sich die Wirkung von HDL und LDL auf den menschlichen Organismus einfach beschreiben.

Moderne Verfahren und die wissenschaftliche Weiterentwicklung erlaubt es inzwischen sogar, dass der Cholesterinspiegel bequem zuhause gemessen wird. Dafür gibt es in der Apotheke den CholesterinCHECK, der rezeptfrei erhältlich ist. Er hat sich bei Erwachsenen bestens bewährt und ist eine Alternative auch für Kinder und Jugendliche. Wenn das LDL erhöht und das HDL erniedrigt ist, muss auch bei Kindern und Jugendlichen eine Therapie erfolgen. An erster Stelle erfolgt eine Lebensstilmodifikation mit Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie.

Durch Ausdauersport lässt sich das gefäßschützende HDL erhöhen. Kinder und Jugendliche profitieren massiv von Bewegung. Aber gerade hier müßte sich viel ändern, denn viele Kinder und Jugendliche bewegen sich erschreckend wenig und essen gleichzeitig viel zu viel. Eine Ernährungsumstellung senkt das LDL. Medikamente (Lipidsenker) sind bei den meisten Patienten nicht erforderlich. Drei Monate nach Einleitung einer Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie muss eine Kontrolle der Effektivität dieser Maßnahmen erfolgen. Haben sich die Blutfettwerte nicht normalisiert, muss der Arzt Lipidsenker verordnen. Die Lebensstilmodifikation muss beibehalten werden, denn bei erhöhten Blutfettwerten ergänzen sich medikamentöse Therapie, Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie zu einer effektiven Gesamttherapie.

Nur bei extrem erhöhten Blutfettwerten ist natürlich auch bei Kindern und Jugendlichen eine medikamentöse Therapie erforderlich. Gerade bei Kindern und Jugendlichen wirkt eine leichte Gewichtsreduktion Wunder. In der Ernährungstherapie ist es erforderlich, die gesamte Fettaufnahme zu normalisieren. Aber es ist nicht notwendig, sich streng fettarm zu ernähren. Gerade dies fällt Kindern und Jugendlichen oft schwer, da sie gerne Fast Food, Süßigkeiten und Snacks essen. Um das zu ändern ist es erforderlich, dass die Eltern ein gesundes Essverhalten vorleben, empfiehlt Ernährungsberater Müller, der sich als erster Vorsitzender des Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik auch für mehr Ernährungsinformation und Ernährungsaufklärung in der Schule einsetzt.

Während die gesättigten Fettsäuren, die vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vorkommen, das LDL erhöhen, senken die ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren das LDL. Ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind meist in pflanzlichen Produkten enthalten. Besonders hochwertige Fettsäuren sind in Rapsöl, Leinöl und Nussölen enthalten. Menschen, die ihr LDL senken möchten, sollten als Speisefett Rapsöl und für den Salat Nussöle verwenden. Die in bestimmten Fischsorten enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, senken die Triglyzeride direkt und verbessern das HDL-LDL-Verhältnis reaktiv. Daher sollte Fisch auch bei Kindern und Jugendlichen auf den Tisch kommen. Das können auch hochwertige Fischstäbchen sein, die in Rapsöl gebraten werden, informiert Müller.

Aber auf Frühstückseier müssen Kinder und Jugendliche, die relativ viel Eiweiß benötigen, das reichlich im Ei enthalten ist, nicht verzichten. Das Cholesterin in der Nahrung hat kaum Einfluss auf den Cholesterinspiegel im Blut und auch das LDL wird nur geringfügig beeinflusst. Vor diesem Hintergrund ist es nicht erforderlich, eine streng cholesterinarme Kost einzuhalten. Obwohl Hühnereier relativ viel Cholesterin enthalten, müssen sie ebenfalls nicht gemieden werden, da Studien nachweisen, dass das Arterioskleroserisiko durch Hühnereier nicht steigt. Im Gegenteil: Der hohe Lecithingehalt im Eidotter senkt das LDL. In jedem Falle sollten reichlich Gemüse, Hülsenfrüchte (auch Soja) sowie Frischobst verzehrt werden. Die enthaltenen Ballaststoffe senken das LDL.

Oft ist es nicht ganz so einfach, Kinder und Jugendliche von einer gesunden Ernährungsweise zu begeistern. Bei meinen jungen Patienten klappt es in der Regel besser, wenn wir gemeinsam auf dem Markt oder im Großsupermarkt einkaufen gehen und die Vielfalt der Lebensmittel entdecken. Außerdem macht vielen auch das Kochen Spass, betont Müller, der auf kreative Ernährungsberatung setzt. Weitere Ernährungsinformationen enthalten die Bücher „Ernährungsratgeber Cholesterin“ sowie „Ernährungsratgeber Herz und Gefäße“, die im Verlag Schlütersche erschienen sind.

Buchtipp:
Cholesterin- und Fett-Ampel von Sven-David Müller
erschienen im Knaur/Trias Verlag

Linktipps:

www.dkgd.de

www.cholesterincheck.com

www.svendavidmueller.de

Autor:
Sven-David Müller, Master of Science in Applied Nutritional Medicine (angewandte Ernährungsmedizin), staatlich geprüfter Diätassistent und Diabetesberater der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), www.svendavidmueller.de, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,Wendenschloßstraße 439, 12557 Berlin-Köpenick.

© Foto: Pixabay

 

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