Hier schreiben Experten zum Thema Gewaltprävention im Kindergarten und in der Schule.
Themen sind: Suchtentwicklung, Suchtvorbeugung und Präventionsprojekte für Schulen.
Was sind die Auswirkungen von Bewegungsmangel und wie kann man diesen vorbeugen.
Ein wichtiges Thema unserer modernen Gesellschaft: Übergewicht und Adipositas.
Ein interaktives Jugendtheaterstück
Das Theater "Q-rage" aus Ludwigsburg präsentiert mit "Total vernetzt - und alles klar!?" ein interaktives Jugendtheaterstück rund um die Neuen Medien und Gefahren im Netz. Die Veranstaltung ist als Präventionstheaterprojekt konzipiert und bietet Schülerinnen und Schülern sowie pädagogischen Fachkräften Gelegenheit zur kritischen Diskussion dieses aktuellen Themas.
Die beiden Teenager Lisa und Henrik sind Geschwister, gehen auf die gleiche Schule und halten sich immer auf dem neuesten Stand, was gerade angesagt ist. So werden die neuesten Videos von Schülern und Lehrern sofort untereinander ausgetauscht. Lisas Hobby ist Chatten. Mit Begeisterung lästert sie in den Foren über ihre Mitschülerinnen. Henrik verbringt auch viel Zeit vor dem Computer. Am Liebsten spielt er Egoshooter. Wenn er gefrustet ist, vergeht die Zeit dabei wie im Flug und er sitzt bis spät in die Nacht vor dem Bildschirm.
In Zusammenarbeit mit der Polizei und Verkehrsunternehmen verbindet die Aktion „BUS-Engel“-Gewaltprävention in Südholstein Elemente der Primären Gewaltprävention mit Bereichen aus der Verkehrs- und Sozialerziehung. Im Auftrag der SVG Südholstein Verkehrsservicegesellschaft mbH für die Kreise Pinneberg und Segeberg werden Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufen in einer ca. 20stündigen Schulung zu „BUS-Engeln“ ausgebildet.
Die Aktion ‚BUS-Engel–Gewaltprävention in Südholstein‘ ist ein Kooperationsvorhaben der SVG Südholstein Verkehrsservicegesellschaft mbH im Auftrag der und für die Kreise Pinneberg und Segeberg. Kooperationspartner sind die Polizeidirektion Bad Segeberg, die Unfallkasse Nord, die zuständigen Betreiberunternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs und die HVV-Schulberatung.
Vortrag bei der Fachtagung der Polizeidirektion Heidelberg am, 14.4.2011
Vor dem Hintergrund des Amoklaufs in Winnenden am 11. März 2009 verabschiedete der Landtag von Baden-Württemberg ein umfangreiches Programm zur flächendeckenden Einführung der Gewaltprävention an den Schulen Baden-Württembergs. Mit den ersten 25 Schulen wurde Ende Februar 2011 die Umsetzung dieses Programms begonnen. Damit wird zum ersten Mal in einem Flächenstaat in Deutschland Gewaltprävention verpflichtend an allen Schulen eingeführt. Dies soll Anlass sein über prinzipielle Anforderungen, Klärungen und Orientierungen für Gewaltprävention an Schulen nachzudenken. Das Schockierende an Gewalt ist, dass sie die Grunderwartung der Moderne, nämlich einen weitgehend gewaltfreien Umgang als Grundlage des Zusammenlebens, nicht nur infrage stellt, sondern geradezu erschüttert. Die Gesellschaften, so der Historiker Sieferle (1998, S. 28), könnten der Gewalt nicht entkommen. Sie können nur versuchen, ihr eine kulturell verträgliche Form zu geben. Gewaltprävention will hierzu einen Beitrag leisten.
Für die Sekundarstufen und die Arbeit mit Jugendlichen
Buchrezension
Hatte ich schon den Band I in meiner Besprechung ausgelobt, so kann ich dieses Lob auch über den Band II des Handbuches nur fortsetzen. Es liegt tatsächlich wieder ein ungewöhnliches Handbuch vor, „das seinesgleichen sucht“ (Begleitwort Wir stärken Dich e. V.). Nicht nur die von Jan Roeder speziell für das Handbuch gemachten Fotos sind treffsicher auf die Texte bezogen und kommentieren diese in intensiver Weise, auch der Aufbau des überaus umfangreichen Materials, die Abfolge der Inhalte und die Zuordnung der einzelnen Texte zu den Themen überzeugen. Besonders die in grüner Farbe unterlegten Zitate und Kommentare ergänzen die Themenfelder.
Der Dreischritt Definition – Lernfelder – Handlungsmodelle gibt den Lesenden Hilfen mit hoher Transferqualität nicht nur für den schulischen Alltag. Dass sich der Seitenumfang gegenüber dem Band I vergrößert hat, wundert mich nicht; denn der Adressatenbezug auf Sek. I/II macht es nur verständlich, dass die Konfliktfelder in dieser Lebensphase umfangreicher sind als in der Primarstufe.
Ja? Vielleicht weil Sie in den Medien darüber gelesen haben. Nein? Dann sind Sie eine(r) von vielen und genau das ist das Problem. Deswegen setzen sich Schauspieler und Sänger Jimi Blue Ochsenknecht (21) und Schauspiel-Nachwuchsstar Hanna Binke (14) für mehr Aufklärung ein.
Sie sind die Hauptdarsteller im Aufklärungs-Spot des sozialen Vereins „NO loverboys e.V.“. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement wollen sie den (potentiellen) Opfern helfen, jungen Mädchen, die systematisch erst von Liebe, dann von Drogen abhängig gemacht werden. Was dann für sie folgt ist Gewalt und die Zwangsprostitution. Loverboy-Opfer gibt es in jeder Gesellschaftsschicht – und oft sind sie erst 11 oder 12 Jahre alt.
Die Kriminalität der sexuell motivierten Gewaltdelikte an Kindern ist sehr präventabel. Entsprechende Delikte lassen sich wirksam vorbeugen. Beim präventiven Einwirken auf das Kriminalitätsgeschehen bieten sich unterschiedliche Wege und Zielrichtungen an:
Das ist zum einen das Einwirken auf das immer wieder feststellbare, passive, täterfreundliche und tatbegünstigende Erwachsenen- und Zeugenverhalten mit dem Ziel einer Wandlung von der „Kultur des Wegschauens und Schweigens“ hin zu einer „Kultur des Hinsehens und Handelns“.
Erwachsene, die Kindern gegenüber in Verantwortung stehen, müssen Signale und Hinweise auf das Delikt wahrnehmen (wollen), richtig deuten (wollen) und befähigt werden, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Wenn es ein Zeichen für den Zustand einer Gesellschaft ist, wie sie mit ihren Kindern umgeht, dann ist es um die unsere nicht gut bestellt.
Der Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland nimmt im Kriminalitätsbereich Sexualisierte Gewalt gegen Kinder (diese Bezeichnung ist für das tatsächliche Geschehen zutreffender als der üblicherweise und auch vom Gesetzgeber verwendete Begriff „Sexueller Missbrauch von Kindern“) anhaltend und seit vielen Jahren ein Dunkelfeld hin, das von Experten zwischen 1:10 und 1:30 angesiedelt wird.
Von 30 sexuell motivierten Vergehen und Verbrechen Erwachsener an hilflosen Kindern wird den (Ermittlungs-)Behörden also möglicherweise nur eines bekannt.
Sie stehen mit ihren schicken Autos vor Schulen oder vor Treffpunkten junger Mädchen, beobachten diese und sprechen gezielt minderjährige Mädchen im Alter von 11-16 Jahren an. Oder sie nehmen übers Internet in Chats Kontakt mit Mädchen auf und verleiten sie dazu, sich mit ihnen zu treffen. Die Rede ist von sogenannten „Loverboys“. Zuerst sind sie übermäßig zuvorkommend, nehmen die Mädchen mit auf eine Spritztour, kaufen ihnen Geschenke und sprechen von Liebe. Aber mit Liebe hat dies ganz und gar nichts zu tun. Es geht um ein brutales Geschäft. Die Mädchen gleiten nach einer regelrechten Gehirnwäsche in die Prostitution ab, um ihrem „Loverboy“ zu gefallen. Häufig sind auch Drogen mit im Spiel. Das besonders Tückische daran: Loverboys sorgen dafür, dass die Mädchen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, weiterhin den Unterricht besuchen und die Eltern somit erst aufmerksam werden, wenn sie Verhaltensveränderungen feststellen, die häufig jedoch auf die Pubertät geschoben werden. So können die Loverboys unbehelligt vorgehen, bis es dann meist zu spät ist und die jungen Mädchen sich schon zu weit in der emotionalen Abhängigkeit befinden.
Wir stärken Dich e. V. sprach mit Bärbel Kannemann, Kriminalhauptkommissarin a.D. und Mitarbeiterin der Stiftung Stop LoverBoys NU.
Das Thema der Gewalt in Familien auch das der sexuellen Gewalt ist aktuell zu diskutieren, wenn Fälle von sexueller Gewalt aus den geschlossenen Systemen von Internaten an die Öffentlichkeit dringen. Weil die Lern- und Lebensgemeinschaft von Lehrenden und Lernenden als „Familie“ organisiert wird, nimmt es nicht Wunder, dass es zu vergleichbaren Missbrauchfällen kommen kann wie im System Familie. Darum wagen es jetzt erst Überlebende dieser sexualisierten Übergriffe in die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie die Scham über das Erlittene daran hinderte oder der Gruppenzwang, der sie als „Nestbeschmutzer“ bezeichnete, ihre Leidensgeschichten nach so vielen Jahren des Schweigens öffentlich zu beschreiben.
Definition:
Das Wort Inzest stammt aus dem Lateinischen. Es verweist auf die Rein-Unrein-Bewertung, vor allem im sittlichen Bereich. Castus heißt keusch, züchtig, unschuldig, was die moralischsittliche aber auch sexuelle Ebene betrifft. Das Gegenwort incestus (Adj.) heißt unrein, befleckt, unsittlich, sündhaft.
Die neu entbrannte öffentliche Diskussion um sexualisierte Gewalt durch Kleriker, sei es in den Gemeinden oder in den Schulen mit Internaten, darf nicht als Medienspektakel oder Kirchenschelte abgetan, auch nicht als „innere Angelegenheit“ der Kirchen, abgeschirmt von der öffentlichen Meinung, bewertet werden. Weil Kirchen (immer noch) eine hohe moralische Autorität besitzen und diese in einer pluralistischen Gesellschaft auch dringend erforderlich ist, muss Kirche zum selbst reinigenden Prozess unter den Bedingungen einer aufgeklärten Gesellschaft immer wieder bereit sein.
Auch wenn wir immer wieder ratlos fragen, wer die Täter denn seien, die sich an Kindern und Jugendlichen im Raum der Kirchen vergreifen, übergriffig werden, ob mit oder ohne Gewaltabsicht und bei ihren Opfern großen leiblichen und seelischen Schaden anrichten, steht uns umfangreiche Literatur über Täterprofile und Täterstrategien zur Verfügung.
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