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Handbuch I Gewaltprävention für die Grundschule und die Arbeit mit Kindern

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Handbuch III

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Strafe muss sein ist ein unüberlegt gesagter SpruchDieser so selbstgerechte Spruch ist uns sicher allen geläufig, ihm folgen meist unangenehme Ereignisse. Er kommt uns manchmal so selbstverständlich über die Lippen, dass es einem fast schon Angst machen kann. Denn meist wird er unüberlegt benutzt, um eine bevorstehende Bestrafung zu rechtfertigen.

Es ist halt nun mal so, ob es uns gefällt, oder nicht. Strafe muss sein! Eine Bestrafung setzt voraus, dass es jemanden gibt, der weiß, was richtig und was falsch ist. Eine Person hat etwas getan, was diesem Richter nicht passt. Und diese Person ist immer in der schwächeren Position. Begeht der Stärkere einen Fehler, drohen ihm kaum Konsequenzen, denn er macht und er kennt die Regeln.

Gesellschaftlich besonders anerkannt sind Strafen dann, wenn Eltern damit versuchen ihre Kinder zu erziehen. Das Kind wird eine unangenehme Situation erfahren, ihm wird Leid zugefügt, damit es eine Lektion lernt. Wer nicht hören will, muss fühlen. Wieder so ein gewaltvoller Satz, der unser Tun rechtfertigen soll. Wenn unsere Kinder nicht das tun, was wir ihnen sagen, dann müssen sie dafür büßen. Dann bekommen sie Stubenarrest, Fernsehverbot, keine Gute Nacht Geschichte, kein Abendessen, ihnen wird das Taschengeld gekürzt.

Ich kenne tatsächlich immer noch Eltern, die behaupten, dass ein Klaps auf den Po nicht schaden würde. Das Repertoire an Bestrafungen ist recht vielfältig. Es hängt von dem Schweregrad des Vergehens ab, manchmal sicher auch von der Laune der Eltern und ist somit oft eine willkürliche Ermessenssache.

Wir haben gelernt, wir können beobachten, dass um uns herum mit Bestrafung gearbeitet wird. Auf einer der größten Plattformen für Familien im Internet lese ich gerade auf der Startseite eines Erziehungsratgebers: „…Strafen und Konsequenzen müssen stets angemessen und durchführbar sein. Sonst verfehlen sie ihr Ziel…“ Ich bin bestürzt, wenn ich das lese. Wollen wir so unsere Kinder erziehen? Was wollen wir damit erreichen, wenn wir unsere Kinder regelmäßig, vorsätzlich und geplant unglücklich machen? Sollen sie lernen, dass der Stärkere seinen Willen gegenüber dem Schwächeren, mit Druck und Erniedrigung durchsetzt? Sollen sie lernen, dass das Zufügen von Schmerz ein legitimes Mittel ist, um den anderen seine Sichtweise näher zu bringen? Unsere Kinder werden unweigerlich älter, was machen wir dann, wenn wir bis dahin nicht gelernt haben miteinander zu reden? Werden die Strafen dann immer drastischer, immer schmerzvoller, oder werfen wir sie dann einfach aus dem Haus?

Ich glaube nicht, dass Eltern das wollen. Ich glaube hingegen, dass Eltern manchmal hilflos sind, nicht wissen, wie sie auf Aktionen ihrer Kinder reagieren können. Ich glaube auch, dass Eltern Angst haben, in der Erziehung etwas falsch zu machen. Dabei würde es manchmal schon sehr hilfreich sein, wenn wir mit ihnen gemeinsam den Fragen nachgehen: „Was brauchst Du, um Ja sagen zu können? Was erfüllt sich für Dich, indem Du Nein sagst?“ In meinen Seminaren können Sie lernen, wie Sie diese Fragen stellen können. Sie profitieren von meinen langjährigen Erfahrungen als Mediator, wie Sie Konfliktsituationen friedvoll und bereichernd gestalten können.

Noch ein Gedanke: Wenn Bestrafungen so gut funktionieren, warum müssen sie dann immer wieder angewendet werden? Warum gibt es immer wieder rückfällige Straftäter, warum gibt es immer noch die Todesstrafe? Vielleicht liegt es ja daran, dass Bestrafungen eben ganz und gar nicht funktionieren. Letzte Woche las ich in der Zeitung, dass Deutschland nahezu das einzige Land ist, das ein Narkosemittel herstellt und in die USA exportiert, das für den Todescocktail bei Hinrichtungen verwendet wird. In Deutschland wurde die Todesstrafe 1949 abgeschafft.

Informationen zum Autor:

www.bayern-mediator.de

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